Mittwoch, Februar 03, 2010

Man stelle sich vor, es schneit

 in Tennessee. So geschehen letztes Wochenende. Donnerstagabend gingen schon die Alarmmeldungen über die Fernsehsender: Morgen werden wir einen Schneesturm haben hieß es, und vorsichtshalber wurdeen schon mal sämtliche Schulen und die Hälfte der Universitäten in Tennessee geschlossen. Als ich um 9.00 Uhr morgens aus dem Fenster sah schneite es ein wenig und ich bekam Nachricht, dass ich auch meinen Kurs absagen könnte wenn ich Sicherheitsbedenken hätte. Nun bin ich als deutsche ja eher gewöhnt, im Schnee Auto zu fahren, aber man ist ja hier nicht allein auf der Straße. Ich wäre vielleicht noch gut an die Uni bekommen, aber auf dem Rückweg wäre garantiert das Chaos ausgebrochen und außerdem hätte ich es nicht mehr sicher nach Hause nach Clarksville geschafft.

Also habe ich mich in mein Auto geschwungen und bin gen Norden gedüst.   Nach ungefähr 5 km hatte es schon aufgehört zu schreien und ich hatte freie Fahrt  bis vor meine Haustür. In Clarksville hat es erst nachmittags angefangen  zu schneien. bis zum nächsten Morgen waren es dann aber auch gute 20 cm. Dem waren die Leute aus Tennessee überhaupt nicht gewachsen und ich war froh, dass ich nicht aus dem Haus musste. Wäre ich zu Uni gefahren, hätte ich das ganze Wochenende in Nashville verbringen müssen, denn die Lage auf den Autobahnen wurde dann auch katastrophal. Später habe ich sogar gehört, dass die Straßenbehörden  gar kein Salz mehr hatten, um zu streuen. Im Fernsehen lief kaum etwas anderes als Nachrichten über dem Schnee. Man stelle sich vor man schaut die Tagesschau und sieht wie ein Reporter mit der Kamera hinter der Windschutzscheibe ganz langsam durch verschneiten Straßen fährt und darüber berichtet. Aber so ist das eben, wenn man in einem Staat lebt, wo Schnee eher selten ist.

Sonntags habe ich mich wie immer dann vor der Rückfahrt mit Göga in der Mensa  meiner alten Uni in Clarksville  zum Mittagessen getroffen, ehe ich zurück nach Nashville gefahren bin. Die Nebenstraßen waren nicht geräumt und auch die Gehwege und besonders die Treppen an der alten Uni waren die blanke Katastrophe. Wir sind nur so geschlittert. Im Nachhinein mussten sie deswegen auch am Montag die Universität schließen, denn es war für Fußgänger viel zu gefährlich. Ich bin aber gut nach Nashville gekommen, denn die Autobahn zwar völlig frei. Montags an der Uni in Nashville  war das Leben als Fußgänger auch nicht sehr angenehm. Es wurde dann aber recht schnell warm genug, so dass die Pracht anfing zu schmelzen.

Über das bisschen Schnee könnt Ihr in Deutschland sicherlich nur lachen, aber hier war es das erste Großereignis des Jahres. Nun soll es nächstes Wochenende wieder schneien und ich hoffe und dass es nicht wieder so chaotisch wird.

Dass ich jetzt Schwiegermutter bin, ist ja inzwischen bekannt. Samstag hat also der neue Schwiegersohn im Schweiße seines angesichts mit einem mühsam erkämpften Schneeschieber unsere gesamte Einfahrt frei geschippt. Damit war er gut und gerne Zwei Stunden beschäftigt. So mögen frisch gebackene Schwiegermütter natürlich ihre frisch gebackenen Schwiegersöhne am liebsten. Abends sind wir dann zu viert beim Italiener essen gewesen und die neuen Familienmitglieder haben sich noch ein wenig beschnuppert mit, wie ich meine, sehr positivem Ergebnis.

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